VERSORGUNG
CHRONISCH KRANKER.
In Kriegszeiten stehen viele medizinische Einrichtungen vor enormen Herausforderungen bei der Bereitstellung angemessener Versorgung, insbesondere bei chronischen Krankheiten wie Thalassämie, Hämophilie, Leukämie und Nierenversagen. Der Zugang zu den notwendigen Behandlungen, die oft Bluttransfusionen oder spezielle Therapien beinhalten, ist für die betroffene Bevölkerung zu einem kritischen Problem geworden. Allein in Syrien sind seit Beginn des Konflikts schätzungsweise zwischen 1,5 und 2 Millionen Menschen an diesen Krankheiten gestorben, hauptsächlich aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung.
BLUT
BANK.
Für die syrische Bevölkerung ist der Zugang zur Versorgung bei Krankheiten, die Bluttransfusionen oder spezielle Blut-Behandlungen erfordern, zu einer erheblichen Belastung geworden, was das Risiko schwerer Komplikationen erhöht.
Eine Blutbank spielt eine entscheidende Rolle, indem sie Krankenhäuser mit verschiedenen Blutbestandteilen versorgt, darunter rote Blutkörperchen und Blutplasma, die jeweils unter bestimmten Bedingungen gelagert werden müssen, um ihre Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
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Derzeit tragen über 930 Blutspender:innen zur Sammlung von etwa 1390 Bluteinheiten pro Monat bei und stellen so eine lebenswichtige Versorgung für Krankenhäuser in Not bereit.
Thalassämie.
Thalassämie, auch Mittelmeeranämie genannt, ist eine erbliche Blutkrankheit, bei der die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin gestört ist, was unteranderem zu Blutarmut führt.
Thalassämie weist eine Reihe schwerer Symptome auf, darunter extreme Müdigkeit, Kurzatmigkeit, vergrößerte Leber und Milz, Knochendeformationen und ein erhöhtes Infektionsrisiko. In den schwersten Fällen sind Bluttransfusionen von entscheidender Bedeutung.
Unser Thalassämieprogramm versorgt jedes Jahr:
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327 Patient:innen darunter 280 Kinder, mit lebenswichtigen Transfusionen, wobei durchschnittlich 2,6 Besuche pro Patient:in erforderlich sind.
​ Unter diesen erhalten aktuell 226 Patient:innen auch eine Therapie zur Regulierung ihres Eisenspiegels.
DIALYSE.
In unseren Hämodialyseeinheiten wie zB in Kobani, untersucht, diagnostiziert und behandelt ein/eine Internist:in Patient:innen mit Nierenversagen. Drei ausgebildete Krankenschwestern verwalten sowohl geplante als auch Notfalldialysesitzungen nach etablierten internationalen Standardverfahren.
Um Komplikationen zu minimieren und die Sterblichkeitsrate während der Dialyse zu senken, hat MEHAD Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle eingeführt. Diese Verfahren ermöglichen es dem Personal aller vier Einheiten, Sitzungen effektiv zu verwalten.
Darüber hinaus hilft eine personalisierte Überwachung dabei, Bluthochdruck, Diabetes und ischämische Herzkrankheiten bei Hämodialysepatient:innen vorzubeugen, sodass bei Bedarf rechtzeitige Behandlungsanpassungen möglich sind.
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Jedes Jahr führen wir über 12785 Dialysesitzungen für 334 Patient:innen durch
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KRANKENHAUS IN RAQQA.
Seit Juli 2020 ist MEHAD aktiv an der Sanierung des Nationalkrankenhauses von Raqqa beteiligt. Dieses Projekt umfasst die Einrichtung eines Labors, einer Radiologieabteilung, eines Thalassämiezentrums und einer Blutbank.
Ziel ist es, den Zugang zu grundlegender Versorgung für Patient:innen mit chronischen Krankheiten in der Region zu verbessern.